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Schlanke Funktionseinheit fördert Kommunikation der Mitarbeiter: Kurze Wege und räumliche Nähe sorgen für Wissensfluss

Nerling Glastreppe
Die Glastreppe ist ein optischer Hingucker und unterstreicht die Offenheit des Gebäudes.

Sind Arbeitsplätze mehr als 20 Meter voneinander entfernt, liegt die Wahrscheinlichkeit der Kommunikation unter zehn Prozent. Die Nerling Systemräume GmbH plante die Anlage und achtete dabei auf kurze Wege sowie Platz sparende Konstruktionen.

(PM) München, 18.03.2010 - "Lange Wege bremsen die Leute. So wie die verschiedenen Funktionen übergreifend zusammenarbeiten, sollten deshalb auch die Räumlichkeiten unserer Produktentwicklung verzahnt ineinander übergehen", sagt Rolf Stanislawski, zuständiger Facility Manager der Phoenix Contact GmbH & Co. KG in Blomberg. Denn 80 Prozent aller realisierten Ideen in einem Unternehmen sind auf Face-to-Face-Kommunikation zurückzuführen, wie die Organisationspsychologen des MIT herausfanden. Moderne Kommunikationstechniken können das persönliche Gespräch nicht ersetzen. Indem die einzelnen Fachdisziplinen in eine Funktionseinheit integriert werden, können mittels schlank ausgerichteter Prozesse die Arbeitsbedingungen verbessert und gleichzeitig Entwicklungskosten gesenkt werden.

"Da uns nur ein offenes Büro zur Verfügung stand, war es notwendig die Fläche bestmöglich zu nutzen", so Stanislawski.
Um die Raumkapazitäten den Anforderungen des Unternehmens anzupassen, wurde eine zweite Ebene eingezogen. "Dadurch konnte genügend Platz für Konstruktions- und Entwicklungsabteilungen, Betriebsbüros, Besprechungszimmer und ein Prüfraum geschaffen werden", erklärt Udo Werner, Projektleiter der Nerling Systemräume GmbH. Als optisches Highlight entschied sich Nerling für eine Treppe aus Glas, welche die Offenheit der Räumlichkeiten betont. Die Ästhetik spielte auch bei der Gestaltung der einzelnen Systemräume eine wichtige Rolle.

Schalldämmende Maßnahmen für mehr Arbeitskomfort

Anstelle herkömmlicher Scheiben wurde eine flächenbündige Reinraumverglasung der Besprechungs- und Büroräume gewählt. Diese entspricht der Dicke der Wände und wird direkt in die Öffnungen geklebt. Vorteil dieser Variante, neben der ansprechenden Optik, ist die bessere Reinigungsfähigkeit. Um die Bereiche auch lärmtechnisch voneinander abzutrennen, sind die Wände schalldämmend isoliert. "Der Trittschall, der über die Bodenplatte weitergegeben wird, kann aber trotz dieser Dämmung nicht verhindert werden", so Werner. Auch in der Fertigung von Phoenix Contact schaffte Nerling eine schallgeschützte Arbeitsatmosphäre, indem Stellwände eingezogen wurden. Da eine Verkleidung über die gesamte Raumhöhe nicht möglich war, planten die Systemraumexperten eine halbhohe Konstruktion aus Stahlblech mit Lochblechschalen. Diese wurde mit Akustikfolie hinterlegt und mit Mineralwolle gedämmt. So konnte der Geräuschpegel deutlich reduziert werden.

Bei der Entwicklung für Produkte des Überspannungsschutzes müssen bestimmte Teile in einem Prüfraum getestet werden. Die Überspannungskontrollen werden an elektrotechnischen Komponenten durchgeführt, die explodieren können, deshalb musste dieses Labor entsprechend angepasst werden. "Die spezielle, schusssichere Verglasung ist in einen besonders stabilen Fensterrahmen eingefügt und stellt sicher, dass im Fall einer Explosion die Scheibe ganz bleibt", sagt Werner. Verstärkte Wandelemente tragen zusätzlich zum Schutz bei. Damit die Ergebnisse der Messungen nicht verfälscht werden, herrscht in dem Prüfraum eine konstante Raumtemperatur.

Schusssicheres Glas wurde von Nerling auch bei einer weiteren Anlage von Phoenix Contact verwendet. "Eine Schiebetür mussten wir mit einer durchschusshemmenden Scheibe versehen. Danach wog die Tür stattliche 600 Kilo", berichtet Geschäftsführer Olaf Nerling. Aufgrund dieser erhöhten Belastung wurde eine spezielle Stahlkonstruktion angefertigt und eine gehärtete Schiene eingesetzt, auf welcher der Rollapparat sicher laufen kann. Ein hydraulischer Dämpfer sorgt dafür, die Schiebetür nach dem Öffnen abzubremsen.

Wohlfühlflair anstelle von Werkstattambiente

"Seit der Geschäftsbereich zusammengelegt wurde, läuft die Projektorganisation flüssiger ab. Die Einbindung der unterschiedlichen Teams ist nun organisatorisch weit weniger aufwendig", sagt Stanislawski. Die moderne und offene Gestaltung der Systemräume trage dazu bei, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen und verstärkt miteinander kommunizieren. Durch die direkte Angrenzung der Produktentwicklung an die Produktion erhalten auch diese beiden Bereiche einen besseren Einblick in die jeweiligen Arbeitsprozesse und Zufallsbegegnungen können zu neuen Denkanstößen führen.